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Das Eichhörnchen

Das Eichhörnchen ist ein Nagetier und eng verwandt mit dem Murmeltier. Ebenso ist es ein Säugetier, das bedeutet, es bringt lebende Junge zur Welt und säugt sie.

Es gibt ca. 260 Arten von Eichhörnchen auf allen Kontinenten, die sehr unterschiedlich aussehen und verschieden groß sind. So gibt z. B. das Indische Riesenhörnchen, dessen Körper und Schwanz insgesamt ein Meter lang sind. So ein Hörnchen war vor einiger Zeit im Berliner Grunewald zu sehen, entweder ausgesetzt oder bei einem Privatmann ausgebrochen. Inzwischen ist dieses Hörnchen verschwunden.

Es gibt z. B. die bekannten Streifenhörnchen und die amerikanischen Goldziesel, die - anders als unsere einheimischen Eichhörnchen - beide nicht auf den Bäumen ihre Nester bauen, sondern Erdbauten haben.

Weiterhin gibt es in anderen Ländern, in tropischen Gefilden aber auch in Finnland Gleithörnchen, die zwischen ihren Armen und dem Körper eine Haut haben, die ihnen hilft, durch die Luft zu gleiten.

Sehr bekannt ist das amerikanische Grauhörnchen, es ist inzwischen nicht nur in Amerika beheimatet. Durch das Wirken von Menschen, die z. B. in England oder Schottland, auch in Italien, eine andere Spezies in der Natur haben wollten, ist viel Schaden angerichtet worden, indem dort das amerikanische Grauhörnchen ausgesetzt wurde. Leider passiert das recht oft, dass nicht einheimische Tiere in die Natur entlassen werden und dadurch die ansässigen Tiere gefährdet, teilweise bis zum Aussterben gebracht werden können. Allerdings passiert dies auch manches Mal auf natürliche Weise, dass nicht ansässige Tiere in Gebiete einwandern und sich dort vermehren. Diese Tiere nennt man „Neozoten“. Dazu gehören u. a. bei uns Waschbären, Marderhunde und Nerze sowie Ochsenfrösche.

Interessant ist übrigens, dass Wissenschaftler einen Fund machten, aus dem hervorgeht, dass es das uns allen bekannte „Urzeithörnchen Srat“ aus den Filmen “Ice Age” tatsächlich fast in dieser Art gegeben hat und es der Ahne unserer Eichhörnchen ist.


Das europäische Eichhörnchen

Das bei uns vorkommende Europäische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) gehört zu den Baumhörnchen.

Unser Eichhörnchen gehört zu den besonders geschützten Wildtieren. Dies ist im Bundesnaturschutzgesetz und der Bundesartenschutzverordnung geregelt (§ 7 Abs. 7 Nr. 13 i. V. mit § 54 BNatSchG, Anlage 1 BArtenSchV). Das Eichhörnchen darf nicht verletzt, bejagt oder getötet werden (§ 44 Abs. 1 Nrn. 1-3 BNatSchG und § 39 Abs. 5 S. 1 Nr. 2 BNatSchG). Es ist auch verboten, diese Tiere aus der Natur zu entnehmen (§ 44 Abs. 1 Nr. 3, Abs. 2 Nr. 1 BNatSchG).. Lediglich in Fällen, in denen sich das Wildtier nicht selbst helfen kann, z. B. bei verwaisten Jungtieren, ist es gestattet, das/die Tier/e in die Obhut zu nehmen. Sobald sich dies/e dann selbständig wieder in der Natur zurechtfinden kann, ist es in diese zu entlassen (§ 45 Abs. 5 BNatSchG).

Eichhörnchen sind, so niedlich sie auf uns wirken, wilde Tiere, die nicht in Wohnungen oder gar Käfigen gehalten werden dürfen. Es sind keine Kuscheltiere. Leider gibt es ja in der heutigen Zeit zu viele Leute, denen die Haltung der üblichen Haustiere nicht reicht, und es werden immer mehr Exoten, so auch Eichhörnchen aus Zuchten, angeboten. Diese in Gefangenschaft gezüchteten Tiere weisen dann oft sehr verschiedene Farben auf, so haben sie z. B. weiße Schwanzspitzen, weiß-geringelte Schwänze u. v. m.

Körperbau

Das Eichhörnchen ist ein Nagetier und hat vorn im Kiefer oben und unten je zwei scharfe Schneidezähne. Diese wachsen während des gesamten Lebens des Eichhörnchens (genau wie auch bei unseren Haustieren. z. B. Kaninchen und Meerschweinchen). Daher ist es ganz wichtig, dass es immer harte Nahrung zum Abnutzen der Zähne hat. Im hinteren Bereich des Mundes hat das Eichhörnchen Backenzähne, oben je 4 und unten je 5 Zähne. Die vorderen Schneidezähne sind übrigens orange gefärbt und die unteren können auseinander und zusammenbewegt werden. Eichhörnchen haben an den Vorderpfoten vier Finger und einen Daumenstumpf, an den Hinterpfoten fünf Zehen. Die Hinterpfoten sind sehr groß. Bezeichnend für die Eichhörnchen sind die langen Krallen an Vorder- und Hinterpfoten.

Das Sprunggelenk der Eichhörnchen ist ganz speziell, es kann sich so bewegen, dass das Eichhörnchen in der Lage ist, kopfüber den Baumstamm hinunter zu laufen.

Ein ausgewachsenes Eichhörnchen hat ein Gewicht von ca. 300 g bis 400 g. In der Regel sind die Weibchen etwas leichter als die Männchen. Ein ausgewachsenes Eichhörnchen ist etwa 15 cm bis 20 cm groß (ohne Schwanz).

Das Eichhörnchen hat eine hohe Körperspannung und muskulöse Schenkel. Dadurch ist es sehr schnell und kann weite Sprünge ausführen. Es kann bis zu 5 m weit springen. Der Schwanz, der in etwa genauso lang ist wie der Körper, hilft dem Eichhörnchen, das Gleichgewicht beim Springen zu halten und die Richtung zu bestimmen. Der Schwanz des Eichhörnchens ist mit langen Haaren versehen, diese sind auf der Rückseite im Innenbereich grau gefärbt und außen und auf der Oberseite in der Fellfarbe gefärbt wie das übrige Deckhaar.

Im Nest nutzt das Eichhörnchen seinen Schwanz um sich damit zuzudecken bzw. darin einzuwickeln. Eichhörnchen haben an den Ohrspitzen häufig ebenfalls Haare, die sogenannten „Ohrpuscheln“, die oft im Winter länger und dichter werden. Im Winter entwickeln die Eichhörnchen an den Hinterpfoten ebenfalls Fell, das dazu nutzt, dass die Pfoten nicht auf dem frostigen Boden oder dem Schnee „festkleben“. Natürlich wärmt diese Fellschicht außerdem. Auch das übrige Fell wird im Winter dichter.


Färbung

Unser einheimisches Eichhörnchen kann verschiedene Färbungen aufweisen. Am bekanntesten ist wohl das rotbraun gefärbte. Es hat immer einen weißen Bauch, der sich nie verfärbt.

Im Winter wechselt die Fellfarbe häufig, nicht immer, ins Graue, so dass das Eichhörnchen völlig anders aussieht. Es gibt aber auch Eichhörnchen, die dunkelbraun, fast schwarz sind oder braunorange. Manchmal sind nur Teile des Felles ins Graue verfärbt, so dass es fast wie „Patchwork“ aussieht. Doch egal, welche Farbschattierung es haben mag, es handelt sich noch immer um unser einheimisches Eichhörnchen.

Entgegen diverser panikmachender Berichte in TV und Presse gibt es das amerikanische Grauhörnchen bei uns in Deutschland noch nicht. Es wird wahrscheinlich zwar irgendwann über Italien oder die Schweiz bei uns einwandern, aber zur Zeit ist das noch nicht der Fall.


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